Der Arbeitsalltag einer Leitungskraft in der Jugendhilfe ist geprägt von einem hohen Maß an Belastung und der ständigen Notwendigkeit, Prioritäten neu zu setzen. Anstatt einer strategischen Arbeit dominiert oft ein „Krisenmodus“.

Aufgrund bestehender Arbeitsbedingungen sind Mitarbeitende oftmals erschöpft oder demotiviert. Die Leitung wird so zur Ansprechperson für Sorgen, Konflikte und psychosoziale Belastungen. Bei Ausfällen übernimmt die Leitung nicht selten selbst Dienste oder pädagogische Aufgaben.

Jugendämter, Träger, Kostenträger und andere Stellen fordern darüber hinaus Qualität, Nachweise und die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben – auch wenn die Bedingungen das kaum ermöglichen. Damit steht die Leitung oftmals zwischen zwei Fronten, den Druck von außen und den Erwartungen der Mitarbeitenden.

Gleichzeitig sind Leitungskräfte oft der zentrale Anker im System – sie halten Abläufe aufrecht, sichern Qualität so gut es geht und tragen Verantwortung für Klient*innen und Mitarbeitende.