Seit mindestens 15 Jahren gibt es einen immer lauter werdenden Weckruf von Pflegefachkräften. Sie machen darauf aufmerksam, dass sie in den betriebswirtschaftlich geprägten Rahmenbedingungen keine professionelle Pflege leisten können. Den Sinn ihres Berufs können sie ebenfalls nicht mehr erfüllen, sie fühlen sich „verheizt“ und schlecht bezahlt.
Dieser Weckruf wird lauter und die Gesellschaft scheint darauf zu vertrauen, dass das Problem schon vom Staat geregelt wird, da es bislang immer so war. Seit 2023 gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente, der bestehende Pflegefachkraftmangel wird sich verstärken. Das Kollabieren des Systems wird
z. B. für das Bundesland Bayern für 2028 vorausgesagt. Bereits heute werden in Bayern Stationen und Wohnbereiche wegen Personalmangels geschlossen. Prof. Dr. Rothgang, einer der renommierten Pflegeforscher Deutschlands, prognostiziert für das Jahr 2030 350.000 fehlende Pflegekräfte.
Es liegt auf der Hand, dass Gesundheitsprävention und der Aufbau von Arbeitsbedingungen, die die Pflegefachkräfte im Beruf halten, schnellstmöglich umgesetzt werden müssen. Aber wie kann das gelingen?
Der Begriff „New Work“ (zu deutsch: Neue Arbeit) wurde Ende der 70er Jahre vom Sozialphilosoph Prof. Dr. Frithjof Bergmann entwickelt. Heute beschreibt er den strukturellen Wandel in unserer Arbeitswelt. Ursachen dafür sind unter anderem die Digitalisierung, Globalisierung und die Entwicklung Künstlicher Intelligenz, die völlig neue Chancen und Möglichkeiten in der Ausführung und Organisation von Arbeit eröffnen. Einrichtungen, die sich diesem Wandel stellen, können langfristig zukunftsfähig und erfolreich sein.
Das Konzept dafür bietet New Work. Es handelt sich dabei nicht um eine Standardlösung: Jedes Unternehmen hat seine speziellen Bedürfnisse und Herausforderungen, die sich aus seinen Kund*innen, dem Wettbewerb, seinen Dienstleistungen, seinen Mitarbeiter*innen, den Arbeitsprozessen und den Zielen in die Zukunft definieren.
Am 25.09.2024 geht das Netzwerk der Frage nach, was unter New Work zu verstehen ist und wie der Transformationsprozess in Pflegeeinrichtungen mit Hilfe dieses Konzeptes erfolgreich gestaltet werden kann.
Das Präventionsnetzwerk Nord lädt Sie ein. Diskutieren Sie mit Vertreter*innen aus Wissenschaft und Praxis. Wir freuen uns auf Sie!
Neugierig geworden? Dann besuchen Sie unsere Veranstaltung am 25.09.10.24 um 13.00Uhr bis 15.30Uhr.
An wen sich die Veranstaltung richtet:
- Geschäftsführung und Einrichtungsleitung
- Leitungskräfte, wie Fachkräfte für Leitungsaufgaben in der Pflege (ehemals PDL)
- Verantwortliche im Qualitätsmanagement und im betrieblichen Gesundheitsmanagement
- Betriebliche Interessensvertretung
Die Referent*innen:
- Dr. Agnes Vosen - Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie
- Sabine Brase - Geschäftsführerin Pflege - Bildung - Zukunft
- Julian Wendland - Pflegedienstleitung und Buurtzorg Deutschland – Nachbarschaftspflege
- Ute Tobias - Expertin für Organisationsentwicklung, Sozialmanagement, Soziale Arbeit, integrierte Altenhilfeplanung und bürgerschaftliches Engagement
Hinweise zum Angebot:
- Die Teilnahme an dem Meet-up ist kostenfrei. Getragen werden diese durch die Mitglieder des Präventionsnetzwerks Nord.
Zum Steckbrief:
Der Termin fand am 25.09.24 von 13.00Uhr bis 15.30Uhr statt.
Hier finden Sie die Video´s und die Präsentationen zu den Impulsvorträgen:
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