Professioneller Umgang mit Gewalt & Aggression: Das Wertschöpfungspotential von Gewaltprävention entdecken

Wie können Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und Wohnheime professionell mit Gewalt und Aggression umgehen? Welche positiven Aspekte können sich für Mitarbeitenden und Einrichtungen aus einem systematischen und nachhaltigem Vorgehen ergeben?

Die Veranstaltung:

Diesen Fragen geht die Veranstaltung am 04.06.2024 des Präventionsnetzwerk Nord nach. Unser Experte Joachim Kix (Dipl. Psychologe und Deeskalationstrainer), führt durch das Programm und zeigt, dass Gewaltprävention nicht nur als lästige Pflicht erlebt werden muss, sondern als reale und konkrete Chance zur Weiterentwicklung der Arbeit.

 

Die Inhalte:

Ausgehend von einem einfachen Präventionsmodell werden die Chancen eines konsequenten und umfassenden Ansatzes zur Gewaltprävention sowohl für die Klientel als auch für das Personal und den gesamten Betrieb verdeutlicht.
Neben Vermeidungszielen werden anhand von Annäherungszielen auch Wertschöpfungsaspekte thematisiert. Dieser Tag will – ohne die Kosten-Nutzen-Frage zu übergehen, dazu motivieren, Gewaltprävention nicht nur als lästige Pflicht zu erleben, sondern als reale und konkrete Chance zur Weiterentwicklung der eigenen Arbeit bzw. Arbeitsweise. Darüber hinaus werden konkrete Möglichkeiten und Methoden zur Umsetzung eines solchen Ansatzes aufgezeigt und anhand realistischer Erfahrungen belegt. Es geht dabei auch um realistische Möglichkeiten zur bzw. Schritte in Richtung auf mehr „Partizipation“ und „Selbstbestimmung“.

 

Die Ziele:

Die Teilnehmenden …

  • unterscheiden zwischen Annäherungs- und Vermeidungsmotivation
  • wissen um die Potentiale, die ein umfassendes und konkretisiertes Präventionskonzept im Miteinander mit sich bringt
  • erfahren, wie sich eine Gewaltprävention wertschöpfend auswirken kann
    lernen konkrete Ansätze zum professionellen Umgang mit Gewalt und Aggression kennen
  • tauschen ihre Fragen und Erfahrungen mit dem Referenten und untereinander aus.

Der Aufbau der Veranstaltung:

Die eintägige Veranstaltung bietet eine Einführung in den großen Themenkomplex der Gewaltprävention. Ein Präventionsmodell wird vorgestellt, das sowohl unter Aspekten der Motivationspsychologie als auch aus Kosten-Nutzen-Sicht auf das Thema Gewaltprävention angewandt wird. Dabei werden Erfahrungen aus der Praxis thematisiert. Die Teilnehmenden kommen anhand ihrer Erfahrungen und Fragen in einen Austausch untereinander und mit dem Referenten.

Die Veranstaltung richtet sich an:

  • Geschäftsführung und Leitungskräfte/Einrichtungsleitungen
  • Verantwortliche im betrieblichen Gesundheitsmanagement
  • Fachkräfte für Arbeitssicherheit sowie Betriebsärzte und -ärztinnen
  • Betriebliche Interessensvertretungen

Zum Veranstaltungsort:

Bonhoeffer-Haus (Gruppe Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie)

Aalborgstraße 61

24768 Rendsburg

Hinweis: Die Veranstaltung wird durch die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), die Techniker Krankenkasse (tk) und die Gruppe Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie (NGD) finanziert und ist für Sie kostenfrei!

Das Meet-up fand am 04. Juni 2024 statt – Der Nachklapp:

Das Meet-up „Professioneller Umgang mit Gewalt & Aggression: Das Wertschöpfungspotential von Gewaltprävention entdecken“ fand am 04.06.2024 im Bonhoeffer-Haus in Rendsburg statt. Der Psychologe und Gewaltexperte, Joachim Kix, diskutierte mit über 40 Teilnehmenden die Frage, ob Gewaltprävention ein Kostenfaktor ist oder ob sich hier nicht doch ein Wertschöpfungspotential versteckt.

Im ersten Teil der Veranstaltung wurden Faktoren und Bedingungen der Organisationskultur betrachtet, die auf der Ebene der Gesamtorganisation wichtig für eine wirksame Präventionsarbeit sind. Als Grundlage für die Einschätzung des Standes der Einrichtungen der Teilnehmenden diente das Kulturmodell der Kampagne „KommMitMensch“.

Wichtigste Erkenntnis aus der ersten Workshopphase war, dass viele Einrichtungen gute Konzepte und Maßnahmen (wie zum Beispiel ausgebildete Deeskalationstrainerinnen und -trainer) zur Gewaltprävention vorhalten und dieses Thema auch sehr ernst nehmen, die Umsetzung in die gelebte Praxis jedoch zum Teil schwerfällt. Beispielhaft wurde die Dokumentation von Vorfällen und deren Aufarbeitung genannt.

Ein ebenfalls wichtiges Thema für die Wirksamkeit ist die Haltung der Mitarbeitenden (Stichwort: Bagatellisierung) und Einrichtungsleitung/Geschäftsführung. In diesen Punkten sahen die Teilnehmenden die größten Potentiale.

Im zweiten Teil der Veranstaltung ging es um die Wertschöpfung in der täglichen Arbeit: „Wie kann es gelingen, dass psychologische Erregungsniveau von Beschäftigten und Bewohnern in der Auslösephase zu erkennen und die Entstehung einer Krise zu verhindern?“

Mit dem „Low Arousal“-Ansatz wurde ein Modell vorgestellt, mit dem genau dieses gelingen kann. Neben dem Ziel des Schutzes der Beschäftigten/Bewohnern und des Mitarbeitenden vor einem Vorfall, kann eine erfolgreiche Anwendung zur Wertschöpfung bei einer sehr kritischen und knappen Ressouce beitragen: Zeit. Das Verhindern einer Krise spart nicht nur Zeit in der Betreuung, die Beschäftigten und Bewohnern zu gute kommt, sie sorgt auch dafür, dass ein langwieriger Nachsorge- und Dokumentationsprozess nicht nötig ist.

Als Fazit haben die Teilnehmenden festgehalten, dass Gewaltprävention nicht nur vermeidendende Ziele (Vorfälle durch Schutzbefohlene verhindern) sondern auch sogenannte Annäherungsziele (sich gut um Kolleginnen und Kollegen kümmern) berücksichtigen sollte, um seine Wirksamkeit entfalten zu können.

Hier finden Sie weitere Informationen zu der Veranstaltung zum Download:

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