Studien der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) belegen, dass Mitarbeitende in Betreuungsberufen im Gesundheitswesen, wie Pflegekräfte, besonders von Gewaltvorfällen betroffen sind. So kam jeder zweite gemeldete Vorfall aus dieser Berufsgruppe (siehe Gewalt und Aggression in den Branchen der BGW).
Auch der Forschungsbericht „Prävention von Aggressionen und Gewalt gegenüber Beschäftigten in der Notaufnahme“ des ZfAM spiegelt die Relevanz des Themas für die Fachkräfte in einer Notaufnahme wider. So waren 97 % der Beschäftigten in Notaufnahmen in den letzten 12 Monaten verbale Gewalt ausgesetzt. Von körperlicher Gewalt waren 87 % dieser Beschäftigten ausgehend von Patient:innen betroffen.
Die Asklepios Kliniken Hamburg haben mit der Initiative #HaltzuGewalt und einer gemeinsamen Grundsatzerklärung von Vorstand und Konzernbetriebsrat ein starkes Zeichen gesetzt: Gewalt gegen Beschäftigte wird nicht toleriert. Gleichzeitig wurden umfassende Maßnahmen auf den Weg gebracht – von Deeskalationstrainings über eine Meldestelle und ein Hilfetelefon bis hin zu technischen Sicherheitslösungen.
Doch wie können Beschäftigte wirksam vor Gewalt und Belästigungen in Kliniken geschützt werden? Welcher Maßnahmen bedarf es dafür exakt?
In unserem Meet-up am 18.11.25 werfen wir zunächst einen Blick auf die Studienlage und klären über das wirkliche Ausmaß an Gewaltvorfällen sowie über deren Ursachen auf. Anhand der Initiative von Asklepios „#HaltzuGewalt“ werden Lösungsansätze vorgestellt und praxisnahe Beispiele geschildert.
Um das Übergriffsgeschehen sowie mögliche Gesundheitsfolgen in Krankenhäusern und speziell für Beschäftigte in Notaufnahmen zu reduzieren, haben Experten der BGW 10 Maßnahmen als Mindeststandard zum Thema „Gewaltprävention“ entwickelt. Anhand der „Zehn Punkte gegen Gewalt“ wird ein strukturierter Rahmen zur Gewaltprävention vorgestellt und der Einführungsprozess eines Deeskalationsmanagements beschrieben.
Ein wichtiger Baustein eines Deeskalationsmanagements nimmt die Schulung der Beschäftigten ein, wie sie aggressive Verhaltensweisen und Konflikte effektiv bewältigen und entschärfen können. In unsere Veranstaltung berichtet ein professioneller Deeskalationstrainer von seinen Aufgaben und der Schulung der Mitarbeitenden im Umgang mit herausforderndem Verhalten, und wie so die Zahlen von Arbeitsausfällen, Verletzungen und aggressiven Vorfällen gesenkt werden können.
Nicht zu Letzt stehen die Fragen der Teilnehmenden im Mittelpunkt unserer Veranstaltung und unsere Experten reflektieren die Situation und bieten Hilfestellung und Lösungsansätze. Außerdem erhalten Teilnehmende Bestärkung und Anregung durch kollegiale Perspektiven.
Zum Ablauf der Veranstaltung:
- Begrüßung und Einstieg (Moderation BGW und Z.A.G.)
- Wissenschaftlicher Input (Anika Bute; Fachkraft für Arbeitssicherheit, B. Sc. in Gesundheitswissenschaften)
- Praxisinterview – Asklepios Projekt „Halt zu Gewalt“ (Frau Sonja Guder; Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Stellvert. KBR-Vorsitzende, Fachkrankenschwester für Hygiene und Frau Rebecca Stüdemann; Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Gesamtbetriebsrat, Gesundheits- und Krankenpflegerin mit Fachweiterbildung zur Stroke Nurse)
- Vorstellung der „Zehn Punkte gegen Gewalt“ (Nicolas Stepanek; Referent der BGW und systemischer Organisationsberater)
- Professionelles Deeskalationstraining / Multiplikatoren-System, Mitbestimmung und deren Inhalte sowie Wirkmechanismen des Deeskalationstrainings (Herr Khoo; Deeskalationstrainer, AK Harburg) .
Mehrwert, den die Teilnehmenden mit dem Besuch der Veranstaltungen haben:
- Wissenschaftlich fundierte Informationen zu einem hochrelevanten Thema
- Praxisnahe Einblicke und konkrete Lösungsansätze
- Möglichkeit zur Diskussion und Vernetzung mit Kolleg:innen.
An wen sich die Veranstaltung richtet:
Die Veranstaltungen wird allen Führungs- und Leitungskräften sowie Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsärzten, QM-Beauftragte und betriebliche Interessenvertretungen aus Einrichtungen der stationären Gesundheitsversorgung empfohlen, die sich mit den Herausforderungen des Themas „Gewalt und Belästigung“ in Kliniken beschäftigen und erfahren wollen, wie betriebliche Gewaltschutzkonzept in der Praxis funktionieren und nachhaltig umgesetzt werden können.
Die Veranstaltungen finden am 18.11.2025 von 13.00-15.00 Uhr statt.
Steckbrief zum Merken und Weiterempfehlen
Der Einwahllink:
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